Meerschweinchen frisst nicht - Ursache unbekannt

  • Ich habe um Termine gekämpft. Ich war 2x in der Tierklinik. Was soll ich machen, wenn die Spezialisten keine Zeit haben???? Wobei ich daran zweifle, dass es nur was an den Zähnen ist. Welche Untersuchungen sollen noch gemacht werden???? Es war alles ohne Befund. Vielleicht nochmal richtig lesen?? Und jetzt bin ich echt raus hier. Als würde ich nicht alles für mein Tier machen, was in meiner Macht steht. Unfassbar.

  • Er kann mit den kurzen Zähnen nicht selbst essen. Was ganz Kleines aus der Hand nimmt er. Das ist für mich ein kleiner Fortschritt. Ohne Spritze nimmt er den Brei nicht. Es ist mir nicht möglich zu erkennen, ob er die Spritze nicht mag, oder genug hat.

    Auch wenn die Schneidezähne zu kurz sind, kann ein Meerschweinchen nach etwas Übung selbständig Futter in Streifen oder Stiften und in geraspelter Form aufnehmen. Das ist nicht nur meine Erfahrung, sondern auch die von vielen anderen Haltern.

    Wenn die Backenzähne komplett zu kurz geschliffen sein sollten, dann könnte er vielleicht wirklich nicht kauen. Aber das wird hoffentlich kein halbwegs kompetenter Tierarzt fertigbringen.

    Ein Meerschweinchen mit Brei mit Hilfe einer Spritze zu füttern, ist nicht automatisch Zwangsernährung. Wenn das Tier den Brei will und noch nicht satt ist, nimmt es die Spritze selbst in den Mund oder lässt sie sich zumindest willig hineinschieben. Wenn man dann z.B. die Hälfte der 1ml-Spritze langsam herausdrückt, fängt das Tier an zu kauen und letztlich zu schlucken. Dann geht es weiter.

    Wenn er satt ist oder massive Schmerzen, Übelkeit, Aufgasung o.a. ihn am fressen hindern, wird er den Kopf wegdrehen, den Mund zupressen oder notfalls den Brei herauslaufen lassen.

    Wichtig ist, dass das Tier normal sitzt oder wenn es will liegt! Es sollte normalerweise nicht aufrecht gehalten werden. Nie sollte es beim Füttern auf schräg nach hinten gehalten oder gar auf den Rücken gelegt werden.

    Bei der geschilderten Vorgehensweise sieht man deutlich, ob das Schweinchen den Brei will oder nicht.

    Wie würdest Du es denn bei Euch beschreiben?

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Ich habe um Termine gekämpft. Ich war 2x in der Tierklinik. Was soll ich machen, wenn die Spezialisten keine Zeit haben???? Wobei ich daran zweifle, dass es nur was an den Zähnen ist. Welche Untersuchungen sollen noch gemacht werden???? Es war alles ohne Befund. Vielleicht nochmal richtig lesen?? Und jetzt bin ich echt raus hier. Als würde ich nicht alles für mein Tier machen, was in meiner Macht steht. Unfassbar.

    Es ist leider überall oft so, dass man sich wie ein Irrer benehmen muss, um Gehör zu erlangen. Und das ist nicht nur in der Tiermedizin so. Bekannte mit üblen Bauchschmerzen in die Notaufnahme, Kolik, fertig, Tschüss. Sie weigerte sich, mit den Schmerzen die Klinik zu verlassen und mitten vorm Empfang bei hitziger Diskussion ist ihr der Blinddarm geplatzt. Das Szenario hätte sie in der Straßenbahn gehabt, wenn sie auf die Ärzte gehört hätte... Bauchgefühl...

    Danke Silke, super Erklärung und auch für relative Laien wie mich sehr gut zu verstehen und ggf. im Falle des Falls hilfreich!

  • Ich trau mich kaum, nach der Gewichtsentwicklung zu fragen…

    Hier fressen selbst Tiere ohne Frontzähne Spagetti-Gemüse (also Gras, Heu, mit „Zestenreißer“ zerkleinerte Möhren usw.) absolut selbständig. Nach einer Woche (wobei wegen fehlendem „Gegenbiss“ Sichtkontrollen der Frontzähne sinnvoll sind) nehmen die zunehmend auch wieder normales Futter zu sich. Sieht man!

    Manchmal sind „zu lange“ Zähne die Folge statt der Ursache von „zu wenig fressen“. Erfahrene Tierärzte können das gut einschätzen.

    Möchte es augenscheinlich fressen, schluckt dann aber nicht, liegt vielleicht ein Rachenproblem vor. Dann funktioniert auch Päppeln nicht. (Ein Fall für Dentinox).

    In jeden Päppelbrei gehört m.E. etwas präventives gegen Aufgasung und mindestens tägliche Gewichtskontrolle.

    Verweigert das Tier _jede_ Nahrungsaufnahme, hat es Schmerzen. Helfen auch gut dosierte Schmerzmittel nicht, wäre auch eine Darmverdrehung als Ursache denkbar.

    Verändern sich die Köttel zu „Hungerkot“, dh sind seeehr deutlich kleiner, wahrscheinlich auch dunkler, hängt das Tier in Ketose/ Hungerstoffwechsel. Um den zu durchbrechen, bräuchte es als erstes Glykose, damit überhaupt Energie zum Fressen da ist. Traubenzucker. 10 min. vor dem Päppeln.

    Das „richtige“ Päppeln und die Zusammensetzung des Breis sind dann auch noch ein Thema für sich. Da gibt es Fertigbreis, mit denen ich gute Erfahrungen habe. Ich mische dann noch Anti-Aufgasmittel rein, teilweise zusätzlich auch noch öhm Name vergessen. War eigentlich für Vögel, ist inzwischen recht teuer, hatte orangene Farbe und war für irgendetwas gut (vor allem schien es den Appetit anzuregen als Nebeneffekt). Na gut, ich stehe auf und schaue nach: bene bac.

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