• Hallo und Danke für die Aufnahme. Freut mich, hier mitlesen und Fragen stellen zu dürfen.

    Ich bin Linda, 42 Jahre alt, mit Mann und zwei Söhnen (6 und 10) wohnhaft auf dem Land nordöstlich von Ulm. Ich hatte 2x Meerschweinchen als Kind/ Jugendliche (jeweils 2 Stück), aber nicht gut gehalten. Das tut mir heute natürlich sehr leid. Teilweise hatte ich keinen Zugang zu besseren Informationen, teilweise habe ich mich aber auch zu sehr auf tradiertes "Wissen" verlassen und mich gar nicht bemüht, andere Quellen aufzutun.

    Diesmal wirds besser, auch Dank Informationsverfügbarkeit. (Meerschweinchenwiese-Seite ist bekannt und umfassend gelesen, andere Sichtweisen aus USA z. B. werden über Youtube verfolgt.)

    Mit uns wohnen aktuell zwei zwölfjährige kastrierte Katzen und - seit Sonntag - vier Kastraten in Außenhaltung:

    • Mando, 5jährig,
    • Mcky ohne i, 4jährig,
    • Messi und Kristall, 3 Monate.

    Die beiden mittelalten Herren durften wir samt ihrem 3 x 1,5m großen Außengehege + großzügiger Möblierung von einer Familie übernehmen, die ihre Böckchengruppe nicht mehr aufgefüllt hat, weil die Haltung beendet werden sollte. Sie haben jahrelang mit anderen Kastraten zusammen gelebt, bis diese eben verstorben sind. Die beiden kleinen Frühkastraten sind aus dem Tierheim Biberach und haben zuvor ebenfalls mit zwei älteren Kastraten zusammen gelebt. (Kann aber nicht lang gewesen sein, da Mutter und Schwestern erst vor 14 Tagen weiter vermittelt wurden.)

    Gestern war Vergesellschaftung, zum Glück nur mit "popogestupster Gehegeführung", ohne schnelles Jagen oder Beißen in ~ 3 Stunden. (Nur Hütten mit zwei Ausgängen aufgestellt außer einer Großen, keine engen Sackgassen an Gehegerändern oder im Inneren irgendwelcher Einrichtung.) Länger habe ich dann nicht mehr beobachtet. Auch die kühle Nacht wurde mit Hilfe einer Kükenheizplatte in der größten Hütte überdauert, in der sich die Kleinen m. W. auch aufgehalten haben. Alle fressen, keiner hat Durchfall oder Blähungen. Die Tiere sind also gechillter als das Frauchen, obwohl sie eine Riesenumstellung ihrer direkten Lebensumstände erleben.

    Wenn ihr etwas näher wissen wollt, fragt gerne. Ich werde euch definitiv in den Fachbereichen des Forums noch löchern.

    Anbei Fotos von Mando und Messi aus gebührender Entfernung.

  • Herzlich Willkommen, Linda!

    Danke für die informative und sympatische Vorstellung!

    Für eine neue Bockgruppe in Außenhaltung habt Ihr anscheinend die bestmöglichen Startvoraussetzungen mit den 4 Tieren gewählt. Und ein fertiges Gehege mitgeliefert zu bekommen, ist natürlich das Sahnehäubchen. :)

    Nach meiner Erfahrung ist eine Vergesellschaftung nach 1-2 Tagen noch nicht abgeschlossen. Aber mit 3 Monaten sollte es noch unproblematischer sein als mit selbstbewussten oder verängstigten erwachsenen Böckchen. Daher schreibe ich das nur, damit ihr vorbereitet seid, falls es in den nächsten Tagen doch noch unruhiger werden sollte.

    Ideal wäre, wenn Ihr eine Kamera anbringen könntet mit der ihr immer mal einen Blick auf das Gehege werfen könnten auf dem Handy. Die ersten Rappelphasen der Jungen werden ja im Winter kommen. Da würde ich ruhiger im Haus sitzen, wenn ich wüsste, dass nicht einer aus dem Schlafhaus ausgeschlossen im Kalten sitzen muss oder es zu heftigem Streit kommt.

    Viel Freude am Kennenlernen und eine gute gemeinsame Zeit!

  • Eine Idee kam mir noch: Der Platz ist ja nicht schlecht, aber mehr ist immer gut. Du könntest zusätzliche Fläche schaffen, indem Du z.B. hinten und an einer Seite ein lange Ebene aufstellen würdest. Um gut saubermachen zu können, könnte die aus Brettern von z.B. 40 besser 50cm mal 100 oder 120cm bestehen, die jeweils 4 Beine mit 20cm Höhe haben. Wenn diese "Tische" direkt nebeneinander stehen, ergeben sie eine lange und halbwegs tiefe Fläche. Das würde unten Deckung bieten, die Schweinchen ja immer lieben. Zudem könntest Du dort Hängematten anbringen oder es mit einzelnen halb darüberhängenen Tüchern oder Tannenzweigen "wohnlicher" machen. Oben könnte wasserdichte Inkontinenzunterlage ausgelegt sein. Damit es oben auch gemütlich ist und nichts heruntergeworfen werden kann auf ein anderes Schweinchen könntest Du oben an einigen Stellen an den "Tischen" hinten ein senkrechtes Brett mit einem waagrechten daran als "Dach" fest montieren.

    Aus Aufgang für nicht mehr sprungfreudige Schweinchen würde ich z.B. 2 bis 4 30cm lange Rampen anbringen. Vorsichtig muss man sein, weil es bei Böckchen auch mal Gejage geben kann und Du anscheinend nicht dick eingestreut hast auf Steinboden. Da könnte sich leicht einer verletzen beim herunterspringen oder -fallen. Aber vielleicht willst Du ohnehin höher einstreuen - zumal im Winter?

    Natürlich muss man bei solchen Ideen überlegen, ob es in dem Gehege genug Regenschutz gibt, was aber nach den Fotos der Fall sein könnte.

    Wenn Du darüber nachdenken willst, können wir das gerne im Forum gemeinsam tun.

  • Moin und Danke für die Begrüßung.

    Die Kleinen werden langsam mutiger gegenüber den Menschen und sind weniger schreckhaft. Vor den Großen haben sie tendenziell noch viel Respekt, aber wenn diese mit Fressen beschäftigt sind, kann man schon mal soziale Nähe aufbauen. (Obwohl es mehrere Grünfutterstellen gäbe.) Das wird in der Regel auch geduldet.

    Für den Winter und die Rappelphase wäre eine Kamera tatsächlich angenehm. Die Jungtiere sind momentan nicht davon überzeugt, dass man zwangsläufig ein Haus zum Schlafen aufsuchen sollte. Zumindest hängen sie auch nach 21 Uhr noch zwischen irgendwelchen Häusern und der teilweise Styropor-gedichteten Rückwand herum. Ob sie dort tatsächlich übernachten, kann ich nicht sagen. Häuser mit viel Heu drin gäbe es eigentlich genug, und die besuchen sie tagsüber auch. (Da es nachts derzeit +10 Grad hat, stört mich das momentan noch wenig.)

    Das Gehege ist zwar an sich super massiv und war wirklich eine Erleichterung, allerdings planen wir da noch einige Umbaumaßnahmen. (Etagen, Dachgefälle, Türen...) Dazu werde ich aber einen extra Thread eröffnen.

    2024-10-15 alle fressen.jpg

    Kastratengruppe in Außenhaltung: Mando, 5 Jahre; Mcky (ohne i), 4 Jahre; Brüder Messi und Kristall, 3 Monate.

  • Wo sie schlafen, siehst Du meistens gut, wenn Du abends nach Böhnchen schaust und das dann am Morgen wieder tust. Am Schlafplatz dürften immer einige liegen, es sei denn sie wäre extrem reinlich und würden dazu den Schlafplatz verlassen. Das hatte ich hier zumindest noch nie.

    Alleine in einem Haus mit Heu zu übernachten, würde im Winter nicht reichen. Sie brauchen ein gut isoliertes Haus (z.B. dickes Massivholz) und mehrere Tiere, die es gemeinsam etwas erwärmen. Da Böckchen meistens nicht gerne sehr dicht beieinander liegen, ist es für sie besonders wichtig, dass es innen Abtrennungen mit immer 2 Durchgängen gibt. Dadurch müssen sie anderen nicht zu nahe kommen und können trotzdem gemeinsam in einem Haus schlafen.

    Die 2 Durchgänge überall sind extrem wichtig, damit keiner in einem Abteil gefangen werden kann. Das kann bei Spannungen zu üblen Beißereien führen. Natürlich gilt das ausnahmslos für jedes Haus: es braucht immer mindestens 2 einander gegenüberliegende Eingänge. Selbst wenn es bei den früheren Haltern anders gut gegangen sein sollte: Ihr habt neue Tiere in einer neuen Umgebung. Da würde ich kein unnötiges aber sehr gefährliches Risiko eingehen.

    Ich habe zwar nur Innenhaltung und in der warmen Jahreszeit tagsüber Ausflüge in ein Gartengehege, aber ich nutze Heu und Stroh seit Jahren als Überstreu über den Holzspänen. Das Heu hatte ich nur mal in größerem Umfang dafür genutzt, weil sie es nicht gerne essen wollten. Zudem fällte natürlich beim Futtern auf den Boden. Dabei ist meine Erfahrung, das Stroh viel besser geeignet ist. Es wird nicht so nass, sondern lässt Urin und Böhnchen eher nach unten durch. Und Nässe ist in Außenhaltung das größte Problem. Wichtig ist aber, dass man wirklich weiches Stroh kauft. Unseres ist weicher als das meiste Heu und wird sogar zum Teil gefressen. Das ist ballaststoffreiches, nährstoffarmes und damit gutes Futter.

    Was ich schreibe, kommt hoffentlich nicht belehrend rüber. So ist es nicht gemeint. Es muss ja nur nicht jeder selbst alle Fehler machen. Deshalb schreibe ich diese Dinge. Ich habe selbst viel zu viele Fehler in der Tierhaltung gemacht und lerne immer weiter von anderen.

  • Hi Silke,

    das passt schon, wie du schreibst. Ich lese raus, dass du vor allem vor Fehlern bewahren willst, die für die Tiere gefährlich werden können - und das oft schneller, als der unerfahrene Betreuer denkt.

    Eine isolierte Schutzhütte bauen wir dieses Wochenende. Zu deren Innenaufteilung will ich noch in der Haltungs-Rubrik einige Fragen stellen. Etagen im Gehege sind geplant, aber die Schutzhütte hat jetzt erst mal Priorität, bevor es richtig kalt wird.

    Das Trixie-Haus mit der Heizplatte war das Einzige mit einem Eingang. Da es momentan nachts nicht wirklich kalt ist, haben wir es raus genommen und durch eines mit 2 Öffnungen ersetzt. Jetzt hat wirklich alles 2 Öffnungen.

    Gestern haben wir die Häuser weiter von der Außenwand weggezogen, damit die Gänge nicht mehr so "anheimelnd" zum Übernachten sind. Um 23 Uhr war noch Party im Gehege, nur der große Mcky war im Bett. Heute morgen sind die Kleinen dann gemeinsam aus einer der Hütten gekrabbelt. Die Hütten sind unterm Heu stets "gut gedüngt" im Vergleich zum offenen Gehegeteil. - Die Gehegeränder aber auch. Ich stelle fest, dass vor allem die Kiddies gerne auf den untersten Kanthölzern sitzen und flitzen. Sie düsen eher außen rum, als durch die Häuser hindurch.

    Unser Heu in den Hütten lässt die Bohnen und den Urin gut nach unten durch, oben ist es schön trocken. Ich vermute, dass Du recht weiches, feines Heu hattest, das viel Feuchtigkeit aufnimmt. Stroh kann ich demnächst testen. (Noch nicht da.)

    Lg

    Kastratengruppe in Außenhaltung: Mando, 5 Jahre; Mcky (ohne i), 4 Jahre; Brüder Messi und Kristall, 3 Monate.

  • Eure Pläne und schon vorgenommenen Änderungen hören sich sehr gut an!Zum Heu oder Stroh als Ein- bzw. Überstreu: Wir hatten ein sehr grobes Heu. Deshalb mochten unsere Jungs es vermutlich auch nicht. Trotzdem ist es eher feucht geworden als das Stroh.

    Bei dem Heu, das wir da hatten, wäre auch eher die Gefahr von Augenverletzungen gewesen als bei unserem sehr weichen Heu. Da passiert ja leider recht oft, wenn ein Schweinchen sich in das Heu wühlt oder etwas aus der Raufe heraus in das Auge sticht.Aber natürlich kommt es bei beidem darauf an, welche Beschaffenheit es hat.

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