Hallo. Ich habe ein großes Problem. In meiner Meerigruppe geht es einem Meerschweinchen nicht gut. Sie hat starken Durchfall bekommen und ich dachte am Sonntag schon, sie wird es nicht schaffen. Hab alle 3 h gepäppelt und Wasser zugeführt, auch nachts. Beim Tierarzt habe ich den Kot untersuchen lassen. Es ist voll mit Kokzidien. Sie bekommt jetzt Antibiotika. Nun aber mache ich mir Sorgen um die restliche Gruppe. Es ist ja hochansteckend. Ich habe eine Meeridame die in der 1. Schwangerschaftswoche trächtig sein könnte. Was mache ich mit ihr? Ich konnte im Internet nichts darüber finden. Der Tierarzt rät ab, es mit Baycox (Antibiotika) zu behandeln, da es keine Studien gibt, ob es zu Mißbildungen der Föten oder sonst was kommt. Noch geht es ihr und allen anderen gut. Der Kot sieht normal aus. Was soll ich machen? Ich hab Angst, dass die Kokzidien sie auch erkranken lassen.
Kokzidien bei trächtigen Meerschweinchen festgestellt
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Baycox kann nach dem, was ich von verschiedenen Haltern gelesen habe, grundsätzlich sehr belastend bis gefährlich für Meerschweinchen sein. Daher würde ich es nicht sozusagen vorbeugend geben. Zudem würde es ja auch nicht helfen, wenn es vor einer Infektion gegeben würde.
Hast Du das Schweinchen, bei dem die Kokzidien gefunden wurden, in der Gruppe gelassen?
Wenn Du herausfinden würdest, wie lange nach der Gabe von Baycox die Kokzidien noch vermehrungsfähig im Kot abgehen, dann könntest Du u.U. das infizierte Tier für diese Zeit alleine halten. Wenn Du dann das Gehege der andere sehr gründlich säuberst und auf Hygiene achtest, nachdem es herausgenommen wurde, sollte eine neue Ansteckung nicht mehr möglich sein.
Kokzidien sind m.W. nicht grundsätzlich gefährlich, sondern nur wenn sie aufgrund einer Schwächung überhand nehmen können. Daher würde ich bei den anderen vor allem das Immunsystem unterstützen und - falls das bei trächtigen Tieren unbedenklich ist - verdünntes Oregano-Öl allen geben. Das hilft, z.B. bei Hühner, gegen Kokzidien oder beugt nach anderen Quellen dem Befall vor.
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Vielen Dank. Deine Nachricht ist sehr hilfreich. Ich habe das erkrankte Tier seit Sonntag schon aus der Gruppe rausgenommen. 15 Tage dauert jetzt die Baycox Therapie (5 Tage Baycox, 5 Tage Pause und nochmal 5 Tage Baycox) und danach würde ich erst nochmal den Kot untersuchen lassen bevor ich es zurück zu den anderen setze.
Stall habe ich gereinigt und mache täglich die Einstreu neu wo die symptomlosen Schweinchen sind. Oreganoöl versuche ich mir dann gleich heute mal noch zu besorgen.
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Du kannst auch frischen Oregano füttern, geht vielleicht ein bisschen schneller.
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Frieda hat natürlich recht, dass man auch frischen Oregano verwenden kann. Die Frage ist, ob Du den in großen Mengen zur Hand hast oder besorgen kannst und wieviel sie überhaupt davon fressen. Und sie müssen es ja nicht nur einmal fressen, sondern vermutlich über einige Wochen.
Das Oreganoöl muss unbedingt verdünnt werden oder man muss es verdünnt kaufen. Es gibt sogenanntes Futteröl, das schon verdünnt ist und über das Frischfutter gesprüht werden kann. Es in das Trinkwasser zu geben, nutzt ja bei Schweinchen, die viel Frischfutter bekommen nichts, weil sie ohnehin nicht trinken.
Leider gibt es auch verdünntes Oreganoöl ohne einen Emulgator. Das ist gut gemeint, aber m.E. völlig unsinnig, wenn es einfach Öl in Wasser ist. Das Öl vermischt sich nicht mit Wasser, selbst wenn man schüttelt. So schnell kann man gar nicht sprühen. Daher gibt man dann entweder tagelang nur Wasser oder kurzzeitig das konzentrierte Öl.
Ich habe das reine Öl gekauft, aber es noch nicht ausprobiert, weil wir keinen Bedarf hatten bisher und ich gerade viele andere Baustellen bei 2 Schweinchen habe. Ich würde hat so oder so darauf achten, dass es gut vermischt verfüttert wird. Dazu kann man ja auch die Mischung testweise in eine flache Schale sprühen und sehen und fühlen, ob es nur Wasser oder nur Öl oder etwas gut vermischtes ist.
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Heute mache ich mir wieder große Sorgen um mein erkranktes Tier. Gestern dachte ich noch es geht aufwärts. Sie sitzt mit gesträubten Fell da und es sieht so aus als wenn sie etwas blutigen Kot abgesondert hat, wie eine kleine rotbraune Blutspur. Was kann ich noch tun? Sie bekommt Antibiotika seit gestern, Schmerzmittel habe ich nur noch bis morgen etwas da. Sie wird weiterhin gepäppelt mit PlantaPep (hat der Tierarzt empfohlen), auch nachts, wobei ich nachts nicht mehr alle 3 h durchhalte. Ich bin einfach fix und fertig. Sie bekommt 3x täglich RodiCare akut. Ich möchte, dass sie es schafft! Habt ihr noch Tipps? Wie sind eure Erfahrungen?
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Sie bekommt Baycox - richtig?
Ich vermute, dass die Verschlechterung durch das Mittel, nicht durch die Kokzidien kommt. Aber das ist nur eine Vermutung aufgrund der Berichte anderer Leute.
Bei unserem Miro sah der Kot auch teilweise rotbraun aus. Dabei gehe ich nicht davon aus, dass es Blut war, sondern in seinem Falle die Nahrung, die er nicht genug verdaut hatte und die als Durchfall "halbfertig" herauskam.
Kannst Du ein möglichst farbechtes Foto von dieser "Blutspur" machen und hier hochladen?
Frisst sie noch alleine?
Wie entwickelt sich denn ihr Gewicht?
Das PlantaPep scheint gute Zutaten zu haben, aber es hat m.E. nicht genug Nährwert, wenn ein Tier nur von Brei lebt. Du müsstest ja dann mit der Spritze rund 200ml pro Tag geben. Das würde ich nicht schaffen.
Sollte ihr Allgemeinzustand schlecht sein, würde ich den Tierarzt fragen, ob er noch etwas empfehlen kann. Sollte ich es nicht so kritisch sein, könntest Du versuchen, den Darm zu unterstützen, aber das wäre keine Sofortwirkung. Nachdem ich durch Deine Antworten mehr weiß, kann ich ggf. noch solche Dinge empfehlen.
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Ja, sie bekommt Baycox. Sie nimmt auf jeden Fall weiter ab. Das sieht man mit bloßem Auge Ich wiege sie morgen nochmal. Dann habe ich einen Vergleich zu Dienstag. Heute will ich ihr nicht noch mehr Stress zumuten. Sie wird zwangernährt von uns, demzufolge schaffen wir niemals 200 g. Nicht mal 100g. Von alleine nimmt sie so gut wie nichts. Am Tag beißt sie 2x von einer Möhrenscheibe ab und frisst vielleicht 3 Heuhalme und ein winziges Stück Löwenzahn. Das war's dann auch schon.
Ich hab die vermeintliche Blutspur fotografiert. Kann man es erkennen?
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Auf dem Bild könnte das auch Durchfall sein. Falls Du das Stück Küchenpapier oder worauf es war, noch aufgehoben hast, sollte das nach einigen Stunden brauner werden, wenn es Blut ist.
Eine Alternative zu Baycox wäre Cotrim K oder Cotrim E. Das ist beides aus der Humanmedizin und hat die gleichen Wirkstoffe, nur ist E höher dosiert. Das hatte unser Wuschel und auch ein Igel gut vertragen. Ich kenne Kokzidien nur von Igel, bei Meerschweinchen habe ich es wegen anderer Probleme eingesetzt.
Cotrim ist natürlich rezeptpflichtig, aber das Rezept kann auch ein Tierarzt ausstellen.
Da ich mit Miro und seinen Problemen beim Kauen leider viele Erfahrungen mit Päppeln sammeln musste, habe ich einige Artikel dazu geschrieben. Der erste ist hier: Meerschweinchen päppeln - Grundlegendes Weitere sind dann jeweils verlinkt oder in der Übersicht zu sehen. Miro und mindestens 2 weitere Schweinchen bei mir haben davon profitiert bzw. dazu beigetragen.
Zur Zeit verträgt Miro leider überhaupt kein Frischfutter, daher gebe ich die Mischung ohne Frisches. Davon muss ich rund 100ml am Tag geben, damit er sein Gewicht hält. Mit Frischfutter untergemischt sind es eher 150ml. Vielleicht wäre es für Dein Tier auch eine Option, das zu probieren. Vorallem die aromatischen Saaten sind eine Hilfe für die Verdauung.
Gegen so heftigen Durchfall muss man m.E. vorgehen, da das Tier dann zu wenig aus der Nahrung aufnehmen kann und zuviel Flüssigkeit verliert.
Wichtig ist als erstes, viel Flüssigkeit zu geben. Bei jedem Päppeln sollten das möglichst mehrere Milliliter sein. Fenchel-Anis-Kümmel-Tee oder Fenchel-Tee o.a. sind da sinnvoll.
Fortsetzung folgt
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Miro lebt seit 3,5 Monate fast bzw. seit rund 2 Monaten nur von Brei aus der Spritze. Ich könnte unmöglich jede Nacht mehrmals aufstehen. Zumals Miro 20-30 Minuten pro Sitzung braucht, bis er genug gefressen hat.
Wenn ein Schweinchen etwas Akutes hat, wie bei Dir aktuell, würde ich versuche einmal in der Nacht aufzustehen. Mehr hält man als Mensch nicht aus. Und am Tag würde m.E. auch alle 3 Stunden reichen, wenn der Brei nahrhaft genug ist.
Die Kontrolle sollte man zumindest anfangs am besten durch tägliches Wiegen machen und dann die Mengen pro Fütterung und die Häufigkeit anpassen.
Leinsamenschleim scheint mir auch hilfreich zu sein. Dazu übergießt Du 1 Teelöffel geschroteten Leinsamen mit rund 200ml kochendem Wasser, lässt das 15-20 Minuten ziehen und mischst das ab und an auf. Entweder gießt man das danach über ein Sieb ab oder man tut den Leinsamen in ein Teesieb. Die Flüssigkeit gibt man dem Schweinchen in einer Päppelspritze.
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Wie geht es denn aktuell Deinem Patienten?
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Hallo. Ich habe sie vorhin gewogen. Sie wiegt 500g. Am Mo waren es 540g. Ausgangsgewicht war 640g. Sie ist noch jung, 3,5 Monate alt. Deshalb das geringe Gewicht. Wir haben irgendwie die Vermutung, dass sie mehr fressen würde, wenn sie nicht alleine wäre. Mein Mann hat sie heute mal raus auf die Wiese gesetzt, da ist sie Tatsache raumgelaufen und hat nach den anderen gerufen. Sie hat sogar etwas Gras gefressen. Ich bin am Überlegen ob ich ihre Mutter mit zu ihr setzen soll. Sie ist die größte und Älteste. Natürlich hab ich Angst , dass sie sich dann auch ansteckt, wenn sie es nicht schon hat. Symptome zeigt sie nicht.
Ich habe allen Schweinchen Oregano aus unserem Garten gegeben. Sie fressen es nicht so gern, aber in der Nacht hat doch das ein oder andere Schwein davon gefressen. War dann vielleicht doch beliebter als Heu. Mein erkranktes Tier rührt es leider nicht an. Oreganoöl konnte ich bei uns nirgends finden. Ich muss wahrscheinlich im Internet bestellen. Dauert dann aber leider wieder 2-3 Tage bis es da ist.
In der Kaufhalle hab ich Karottenbabybrei mir noch besorgt und werde versuchen es mit in den Brei zu mischen. Hoffentlich nimmt sie es dann besser an.
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Wie machst du das nur mit Miro? So lange Zeit nur Brei füttern. Hut ab! Ich habe gestern Abend bestimmt auch 30 Minuten da gesessen und versucht so viel wie möglich Brei zu füttern. Aber nach 2ml verweigert sie und dreht sich immer weg. Es ist eine Gradwanderung. Ich will sie nicht zuviel bedrängen, auf der anderen Seite muss sie aber mehr Brei aufnehmen. Heute Nacht habe ich sie nur 1x gepäppelt. Ich habe im Schlaf anscheinend meinen Wecker ausgemacht. Man hält das wirklich nicht auf Dauer aus.
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Kann man statt Leinsamenschleim auch Flohsamen nehmen? Die hätte ich nämlich da. Entschuldige für die einzelnen Nachrichten. Mir fiel nach dem Abschicken immer noch was neues ein.
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Probier mal, ihr nachdem Päppeln Gras oder Apfelraspel oder Dill oder was sie sonst so gerne frisst anzubieten. Hauptsache sie frisst. Natürlich keine rauen Mengen geraspelten Apfel, mehr so 2,3, vier kleine Streifen. Damit sie ans fressen kommt. Alles was sie selbst frisst, musst Du nicht zufüttern. Anschließend Probier nochmal ihr Brei zu geben.
Ich hab den Eindruck, dass manchmal durch den Zucker, der Kreislauf hochgeht und dann mehr gefressen wird.
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Ich bin selbständig, arbeite von zu Hause und lasse meine Arbeit wegen der beiden kranken Schweinchen schleifen. Trotzdem bin ich total am Anschlag. So halte ich das auch nicht mehr lange durch. Miro ist ja erwachsen und von dem Problem mit den Zähnen oder dem Kauen abgesehen sehr gesund. Ich füttere ihn nachts gar nicht. Das würde ich einfach nicht schaffen. Es wäre für ihn besser, aber ich muss es auch durchhalten und noch funktionieren können.
Wenn ein Tier dann nicht einmal den Brei nehmen will, ist das noch schwerer. Wenn sie kaum frisst, wird das mit 2-3ml pro Mahlzeit nicht lange gehen. Daher würde ich auch versuchen, ihre Mutter zu ihr zu setzen. Die müsste dann aber auch bei ihr bleiben, bis beide negativ getestet worden sind.
Wenn Du es schaffst, würde ich eine von mir beschriebene selbstgemachte Breialternative mal probieren.
Zudem ist ganz wichtig, aufzupassen, dass sie nicht aufgast. Daher gebe ich in solchen Fällen immer Simeticon, wenn ich nicht ganz sicher bin, dass das Tier es nicht braucht. Hier hatte ich mehr dazu geschrieben: Simeticon - egal welches Mittel? Viele sagen, dass man Aufgasung am harten Bauch erkennt. Das stimmt nach meiner Erfahrung zumindest am Anfang nicht. Und richtig schlimm soll es ja nicht erst werden. Aufgasung oder anderes Bauchweh kann ihr halt auch den Appetit nehmen.
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Leinsamen bekommst Du in jedem Lebensmittelgeschäft oder Drogeriebereich. Mit Flohsamen würde ich hier nicht anfangen, da die sehr stopfen können. Eine Verstopfung ist das letzte, was Du brauchst. Ob man damit Schleim machen könnte mit der gleichen Wirkung, weiß ich nicht.
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Es scheint meinem kleinen Sorgenkind endlich besser zu gehen. Ab heute starten die 5 Tage Baycox Pause. Ich höre es neben mir rascheln und schnorpsen und freue mich dass sie endlich wieder etwas Appetit zeigt. Sie frisst zwar nur winzige Mengen, aber es ist ein Anfang. Sie hat auch nicht weiter abgenommen, sie wiegt noch 500g. Das ist zwar immer noch zu wenig, aber ich bin guter Dinge.
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Das freut mich sehr zu hören
Ich hatte ganz vergessen dir zu schreiben, aber ich hatte bei einer Pflegestelle nachgefragt. Die hatten letztes Jahr einen Großnotfall mit Kokzidien, wo auch viele trächtige Tiere und Babys dabei waren. Ich meine sie haben 60 oder 70 Schweinchen gerettet, der Großteil waren trächtige Weibchen. Die hatten alle Baycox bekommen und das augenscheinlich gut vertragen, aber es sind auch relativ viele Babys bei und nach der Geburt gestorben, ich fürchte das lag an den schlechten Lebensbedingungen. Einen Zusammenhang mit der Gabe vom Baycox kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Helga war eine trächtige Mutti, die am Tag der Abholung geworfen hatte und wieder trächtig geworden ist. Sie hat noch Schädigungen, vermutlich aufgrund der Mangelversorgung, ihren vier Babys, zumindest den zwei bei uns, ging und geht es gut.
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IrishGirl Wieso sollen die vielen toten Baby nicht durch Baycox verursacht worden sein?
Ich weiß dazu nichts, aber meisten gehen doch Geburten bei Meerschweinchen auch unter schwierigen Bedingungen gut. Hier sind relativ viele gestorben, aber das Baycox zu geben war trotzdem richtig und unschädlich? Worauf gründet sich diese Ansicht?
Sue Ist die Kleine wieder mit Ihrer Mutter zusammen? Und wenn ja, hat es ihr geholfen?
Es freut mich zu hören, dass es ihr etwas besser geht!
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