Beiträge von Murphy-Gang

    Hallo zusammen!

    Ich melde mich jetzt erst wieder bei euch, weil Ende Mai inzwischen meine kleine Tochter geboren wurde.. und mich ganz schön auf Trapp hält 🥰😁

    Da die Zeit so knapp ist, nur kurz einen kleinen Zwischenstand von uns, bei Gelegenheit hole ich es ausführlicher nach.

    Die erste Zusammenführung von Strubbel und Smartie ist grad in vollem Gange und klappt bisher richtig gut. Hab alles so gemacht, wie ihr vorgeschlagen habt. Erst Strubbel ins neue Gehege (im Wohnzimmer, die anderen sind weiterhin draußen), dann später Smartie dazu. Strubbel läuft immer wieder aufgeregt und bromselnd hinter Smartie her und versucht aufzureiten. Lässt dann von ihm ab und beide fressen gemeinsam. Sie „unterhalten“ sich ganz viel und aufgeregt, aber friedlich und ohne einander zu drohen oder ähnliches. Tippeln hintereinander her durch Gehege und liegen dann beide im Abstand von 20-30 ca. beieinander und ruhen sich aus.

    Würde sie jetzt gleich (nach ca. 45 min) wieder trennen und morgen weitermachen.

    Ich erzähl euch morgen wie es weiterhin klappt.. ☺️💪🏼


    Danke für alles ihr Lieben! ♥️🙏🏼🙏🏼

    Und Sorry für meine superkurze Rückmeldung.. Meine kleine Maus verlangt schon wieder nach mir 😅🏃‍♀️

    Update aus der Männer-WG 🙃

    Hallo zusammen!

    Es wurden wie geplant Smartie, Nobby und Möhre kastriert und allen Jungs geht es absolut prima. Noch sitzen alle in „Einzelhaft“, was sie anfangs (wie schon beschrieben) gar nicht toll fanden, sodass ich mithilfe von Pappe Sichtschutz zwischen den einzelnen Jungs angebracht habe.

    Es wurde dann, wie zu erwarten war, deutlich stiller.. Was den Jungs einerseits zugute kam, weil sich jeder in Ruhe von allem erholen konnte, aber andererseits mir auch das Herz brach, weil sie wirklich komplett aufgehört haben (zumindest für mich wahrnehmbar aufgehört haben) zu kommunizieren.

    Die Kastration liegt jetzt knapp 6 Wochen zurück und vor ein paar Tagen habe ich den Sichtschutz komplett entfernt um zu schauen, wie die Jungs reagieren:

    Smartie brommselt immer mal wieder an der Gehegeseite zu Strubbel entlang, der ebenfalls Kontakt zu Smartie sucht. Sie liegen oft nebeneinder, nur eben mit dem Gitter dazwischen.

    Auf der anderen Seite von Smartie hat Nobby sein Gehege, der immer mal neugierig an Smarties und Möhres Seite auf und ab läuft.. worauf Smartie zwar nicht mehr Zähneklappern und Drohgebärden reagiert, aber immer noch deutlich erregt, als wolle er sich Nobby gegenüber verteidigen.

    Möhre und Nobby scheinen sich am wenigsten füreinander zu interessieren oder aneinander zu stören. Sie reagieren wenig auf das was der jeweils andere macht.

    Sooo, nun die große Frage, die mich echt überfordert, weil ich nichts falsch machen möchte:

    Wann, wo und wie beginne ich nun mit erneuten Zusammenführungversuchen?

    Wer mit wem zuerst? In welcher Umgebung? Was lasse ich zu, wann greife ich ein?

    Hab wirklich Angst und Bedenken, etwas zu früh, zu spät oder schlichtweg komplett falsch zu machen und es den Jungs damit erschweren 🙈😵‍💫

    Silke

    Ja anfangs war der Stall über Nacht zu, aber nach kurzer Zeit bereits offen.

    Dass ich die Jungs auch nicht vorübergehend oder stundenweise auf engerem Raum zusammen halten kann, ist mir inzwischen bewusst. Darüber hab ich mir vor dem Beginn der Böckchenhaltung leider viel zu wenig Gedanken gemacht.

    Bei meinen bisherigen Gruppenkonstellationen waren die Bedürfnisse der Gruppe und der einzelnen Tiere einfach anders.

    Letzte Nacht hab ich bei allen Jungs die Türen probeweise offen gelassen. Vom Wetter her hat’s super gepasst und Smartie konnte durch die Spanplatten auch nicht wirklich ein Schlupfloch finden. Heute Morgen lagen fast alle ausgestreckt und entspannt an einem sonnigen Plätzchen! Außer Smartie. An den Papierfetzen im Gehege hab ich sofort gesehen, dass er weiterhin fleißig die Pappe zerlegt und versucht zu den anderen (oder nur zu Strubbel?) zu gelangen. Er ruht immer nur kurz und wirkt dann sehr umtriebig.

    Würde es hier vielleicht Sinn machen, nach dem Saubermachen des Stalls und Geheges, seinen Platz ganz links außen mit dem von Möhre zu tauschen? Oder stresst die Tauscherei nur unnötig?

    Mein Hintergedanke dabei ist, dass er näher bei Strubbel sein kann und mehr von den anderen sehen kann. Möhre war neben Strubbel anfangs auch sehr aufgeregt und lief nur bromselnd am Gitter auf und ab, aber inzwischen hat er sich deutlich beruhigt und und liegt einfach gern auf selber Höhe wie Strubbel auf seiner Seite des Geheges.

    Wäre das eine Idee oder eher nicht? 🙃

    Frohe Ostern euch allen 🐣🌷🐰

    Da meine Maßangaben scheinbar für etwas Verwirrung sorgen, hab ich grad nochmal mit dem Zollstock nachgemessen!
    Der gesamte Balkon hat eine Fläche von (LxB) 420 x 230 cm. AUF dieser Fläche steht der Stall. Er ist 60 cm tief und 210 cm breit. Da er aktuell in 4 Teile geteilt ist, hat jedes Tier 60 x 50 cm Stallfläche + Auslauf. Den Auslauf hab ich jetzt nicht bei jedem einzeln nachgemessen, weil er nicht immer exakt dieselbe Breite hat und zum Ende hin ja auch weiter außereinander geht, also mehr als die 50 cm Breite hat, die durch die Einteilung des Stalls entstehen. Smartie und Strubbel haben jeweils minimal größere Gehege, da sie außen keine Zäune habe sondern dort automatisch durch Mauerwerk begrenzt werden). Also hat jedes Tier aktuell mindestens 50 cm in der Breite und 200 cm in der Länge an Gesamtfläche zur Verfügung, nächste Woche dann noch etwas mehr in der Länge.
    (Von welcher Marke die Gehege-Elemente sind, kann ich nicht wirklich sagen, da ich sie gebraucht übernommen habe und keine Verpackung dabei war).

    Ich bin gerade ehrlich gesagt einfach nur froh über diese vorrübergehend gut funktionierende Lösung und sehe, wie sich alle gut von ihren Blessuren erholen und die zahlreichen Verletzungen endlich richtig ausheilen können. Ich finde es schön, dass die Jungs sich sehen/hören können, aber ohne sich gegenseitig noch übler zurichten zu können. Ich hab schon das Gefühl, dass jeder für sich gerade von dieser Übergangslösung profitiert und sich vom Stress der letzten Wochen erholen kann. Allein schon, wie jeder für sich ausgestreckt und entspannt liegt und die Ruhe genießt, ohne in der nächsten Sekunde hochschrecken und wegrennen zu müssen.. So einen Anblick gab es lange nicht und ich freue mich sehr darüber.
    Und: So wie es aktuell ist, soll es ja nicht für immer bleiben und angesichts meiner eigenen Einschränkungen bin ich echt froh, diese Notlösung nicht erst jetzt auf die Beine stellen zu müssen.
    Viel mehr als Beobachten werde ich aktuell auch nicht wirklich tun können, da ich schon um die eingeschränkte Bettruhe zu Hause mehr oder weniger betteln musste beim Arzt, der mich lieber zur Beobachtung ins Krankenhaus geschickt hätte über Ostern. Wenn ich also weiterhin bei den Schweinchen (und meiner Familie! ^^) bleiben möchte, muss ich leider wirklich einen Gang zurück schalten und kann nun nicht noch ständig Umbauarbeiten am Gehege vornehmen.. Außer mir ist hier sonst keiner der Lust und Zeit hast, sich so sehr in diese Materie einzuarbeiten (Kinder sind noch zu jung und Mann ist größtenteils unterwegs).


    Achso, und die Tierärztin ruft mich übrigens an, wenn doch noch vorher was frei wird. Einzeltermine würde ich dann auch nehmen. Die drei würden ja sowieso nicht als Gruppe gebracht, untergebracht und abgeholt werden können. So wäre es für uns logistisch auch einfacher, wenn nicht alle drei an einem Tag operiert werden würden sondern im besten Fall Mi, Do und Fr jeweils einer (als Beispiel).

    Ja genau, 2 x 4 m Gesamtfläche sind richtig. Da gab es auch noch keine Zäune und Absperrungen und sie hatten einfach den gesamten Balkon für sich, der insgesamt so groß ist. Da auf der anderen Seite des Balkons aber noch eine Tür mit einem Abstellraum dahinter ist, indem unter Anderem alles an Futter und Materialien für die Schweinchen lagert, kann ich den Bereich davor nicht komplett mit Zäunen vollstellen, weil mir sonst der Zugang zu diesem Raum versperrt wird.
    Bei der Länge (der einzelnen Gehege) hab ich zwar noch ein bisschen Spielraum, aber dafür muss mein Mann nach Ostern erstmal weitere Materialien/Zäune besorgen. (Aktuell ist alles verbaut, was ich hier hatte). Seit Anfang der Woche hab ich leider auch noch selbst eingeschränkte Bettruhe wegen vorzeitiger Wehen, da bleibt mir grad leider nicht viel anderes übrig, als in meinem Gartenstuhl zu sitzen, die Beine hochzulegen, die Schweinchen zu beobachten und ansonsten einfach nur die nötigsten Dinge zu machen. Und mein Gartenstuhl braucht auf dieser Fläche ja auch ein kleines Plätzchen..
    Also lange Rede - kurzer Sinn: Solange alle ihren eigenen Bereich brauchen, kann ich nicht den kompletten Balkon zur Verfügung stellen.
    Nachts mache ich eigentlich nur die Türen zu, weil ich da nicht draußen oder zumindest drinnen in Hör- und Sichtweite sein und eingreifen kann, wenn a) wieder einer von den Vieren durchs Gehege steigt.. oder b) mir das Aprilwetter das Gehege zerlegt und vom Balkon weht. Hier ist das Wetter grad extrem wechselhaft und im 2. OG bekommt man den Wind auch echt zu spüren. Aber von 7:30 Uhr morgens bis ca. 23:30 Uhr abends ist immer alles offen.

    Strubbel ist wie die anderen drei eindeutig nicht kastriert.

    Hallo zusammen,

    In den letzten Tagen habe ich ein Gehege gebaut, bzw. improvisiert, sodass alle Schweinchen tagsüber jederzeit Auslauf haben, den auch alle gern nutzen. Nachts mache ich die Türen des Stalls zu (mehr dazu weiter unten). Ihr seht die aktuelle Situation auf dem beigefügten Foto. Von links nach rechts haben nun Smartie, Nobby, Möhre und Strubbel vorübergehend ihren jeweils eigenen Bereich.

    Ich habe auch schon die Absperrung zwischen Möhre und Strubbel probeweise entfernt und beide zusammen laufen lassen. Möhre wollte Strubbel dann sofort und durchgehend besteigen und Strubbel hat ihm sofort gezeigt, dass er das nicht möchte, indem er angefangen hat mit den Zähnen zu klappern und nach ihm zu beißen. Das hat Möhre jedoch nicht abgehalten und er hat es einfach weiter versucht, sodass ich den Probelauf nach etwa 2 Minuten schon abgebrochen habe und beide wieder separiert habe. Durch den Zaun laufen sie gerne nah beieinander und bromselnd auf und ab und lecken sich auch durch die Gitterstäbe gegenseitig die Mäulchen. Sobald sie jedoch zusammen sind, passiert es so wie oben beschrieben.

    Auch Nobby war schon für wenigen Minuten mit Strubbel zusammen, aber da genau dasselbe Spiel. Die Jüngeren versuchen in einer Tour Strubbel zu besteigen. Mit Smartie hab ich es noch gar nicht probiert und glaube auch nicht, dass es eine gute Idee wäre. Die Hormone spielen denke ich einfach total verrückt bei den drei Jungs.

    Strubbel reagiert zwar, wenn er die anderen hört oder sieht und schaut immer mal wieder neugierig durch die Gitter rüber, scheint es aber auch total zu genießen, seine Ruhe zu haben und wirkt deutlich entspannter.

    Möhre läuft grundsätzlich gern bromselnd an Strubbels Seite am Gitter auf und ab und versucht seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Zu Nobbys Seite hin interessiert es ihn wenig, was dieser auf seiner Seite macht. Sitzen sie mal zufällig auf gleicher Höhe am Gitter oder begegnen sich dort, wird aber direkt mit den Zähnen geklappert.

    Nobby macht am ehesten "sein Ding". Frisst gemütlich sein Heu, freut sich wenn es Frischfutter gibt und liegt gerne ausgestreckt am Ausgang des Stalls. Selbst wenn ich durchs Gehege steige, beeindruckt ihn das wenig und er bleibt einfach gemütlich liegen.

    Smartie ist der unruhigste von allen und wirkt auf mich total gestresst. Sobald die Tür morgens aufgeht, rennt er aufgeregt an den Gittern zu Nobbys Seite auf und ab und versucht unentwegt durch das Gitter zukommen. Wenn Nobby auch draußen ist, reagiert er mit lautem Zähneklappern, aber wenn er grad im Stall ist, beeindruckt ihn Smarties Verhalten nicht wirklich und er schenkt ihm keine Aufmerksamkeit. Smartie rennt auch deutlich mehr und aufgeregter im Gehege auf und ab. Er nagt dann an verschiedenen Stellen an den Gitterstäben und rüttelt so fest er kann daran, springt dann unzufrieden in den Stall, auf sein Häuschen.. rennt wieder raus.. frisst dort hektisch zwei, drei Heuhalme und es geht von vorne los. Wie ihr sehen könnt, hab ich die Gitter schon mit Pappe blickdicht gemacht, aber nun zerpflückt er in einer Tour die Pappe. Heute morgen hat er es dann geschafft, dass Gitter vorne am Stall soweit zu bewegen, dass er es auf Nobbys Seite geschafft hat (Da war ich gerade drinnen um Petersilie zu holen). Als ich nach nicht mal zwei Minuten wieder rauskam, sah ich dann wie Nobby und Smartie sich zähneklappernd gegenüber saßen. Hab die beiden dann sofort wieder separiert und die Abtrennung zwischen Smartie und Nobby noch mit einer Spanplatte verstärkt.

    Als ich Smartie ein paar Minuten später sein Medikament (wegen der alten Bisswunden) gab, fand ich dann am Po eine frische Wunde, die ja nur kurz zuvor durch eine Rangelei mit Nobby entstanden sein konnte. Als ich ihn nach der Versorgung dann zurück in seinen Bereich des Geheges setzte, versuchte er direkt wieder die Abtrennung zu zernagen.

    Seit 2-3 Stunden sind nun alle recht entspannt. Auch Smartie ist etwas mehr zur Ruhe gekommen und hat nun eine Weile schon keinen "Flucht-Versuch" mehr unternommen.

    Ich denke es macht wenig Sinn, eine erneute Zusammenführung vor der Kastration zu versuchen, weil alle nur daran interessiert sind, Strubbel zu besteigen und dieser nun auch sichtlich genervt und deutlich energischer darauf reagiert, als noch vor ein paar Wochen.

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    Hallo zusammen,

    leider komme ich nicht immer so zeitnah dazu, euch zu antworten oder mehr Infos zu geben. Aber ich bin unendlich dankbar, dass ihr euch alle so viel Zeit nehmt und mir mit Rat und Tat zur Seite steht :love: :thumbup:
    Ich versuche jetzt mal möglichst alle Fragen zu beantworten und hoffe, ich vergesse nichts.

    Zum Tierarztbesuch gestern:
    Es war auf jeden Fall sehr aufschlussreich und informativ. Die Art der Verletzungen bei den Dreien ordnete die Tierärztin ähnlich ein, wie ihr (bzgl. der Absicht den jeweils anderen zu verletzen). Da Nobby und Smartie die "übelsten" Verletzungen haben, fragte sie mich genauer nach dem Verhalten von Möhre, den ich ebenfalls schon selbst unter Verdacht hatte, der Hauptverursacher der Unruhen zu sein.

    Verhalten der drei Jüngeren Strubbel gegenüber:
    Es ließ sich auf jeden Fall beobachten, dass alle Drei (wenn sie nicht gerade fressen oder ausruhen) rund um die Uhr damit beschäftigt sind, Strubbel für sich zu beanspruchen (wenn ich das richtig interpretiere) und ihn zu besteigen. Die Art und Weise wie sie um hin "herumtänzeln" kenne ich aus den letzten 20 Jahren nur von meinen bisherigen kastrierten Jungs ihren Haremsmädels gegenüber. Oder kann dieses "umgarnen" auch etwas anderes bedeuten? Ich hatte auch die Vorbesitzerin nochmal gefragt, ob wirklich ALLE, also auch Strubbel, unkastriert sind, weil ich das Verhalten der Drei ihm gegenüber so auffällig finde. Aber ich habe da auch leider grundsätzlich zu wenig Erfahrung mit Böckchen untereinander.

    Nobby, Smartie & Möhre untereinander:
    Bei den drei Jungs jetzt lässt sich beobachten, dass Nobby der Zurückhaltendste ist und nicht von sich aus Konfrontationen mit Smartie oder Möhre sucht. Smartie scheucht Nobby weg oder baut sich drohend vor ihm auf, wenn sie sich im Gehege "zufällig" begegnen. Nobby hebt dann reaktiv auch sein Köpfchen und die beiden halten kurz, dann zieht Nobby sich aber zurück und Smartie interessiert sich dann auch direkt für etwas anderes und läuft weiter. Zwischen den beiden scheinen mir die Fronten eher geklärt.
    Möhre hingegen verhält sich deutlich auffälliger und provokanter den anderen beiden gegenüber: Sobald er hört oder sieht, dass Nobby oder Smartie gerade Strubbel besteigen oder irgendetwas im Gehege machen, das ihm augenscheinlich nicht passt, flitzt er auf sie zu und baut sich drohend vor demjenigen auf. Wenn Nobby oder Smartie daraufhin flüchten, rennt er ihnen nach und provoziert immer wieder die Konfrontation, bis der andere stehen bleibt und sich ebenfalls vor ihm aufbaut. Beide klappern dann heftig mit den Zähnen und reißen ihre Mäulchen auf, wobei Möhre eher Schritte nach vorne macht und der jeweils andere nach hinten. Auch drehen sie sich ihre Hinterteile zu und es wirkt als würden sie versuchen den anderen seitlich mit einem Hinterbein zu treten. (Ihr kennt dieses Verhalten sicherlich, ich weiß nur nicht wie man es im Fachjargon evtl. nennt).
    Tritt eine solche Situation zwischen Möhre und einem seiner Brüder auf, entsteht auch sofort Unruhe bei den anderen beiden. Oft klappern dann alle laut mit den Zähnen.
    Möhre sucht auch "aus dem Nichts heraus" immer wieder direkt die Auseinandersetzung mit Nobby oder Smartie, jagt sie abwechselnd durchs Gehege und fängt sie nach mehreren Runde in eine Richtung plötzlich unerwartet ab, in dem er die Richtung wechselt.
    Die komplette Gruppe ist eigentlich permanent gestresst und unruhig. Strubbel wird in einer Tour bestiegen, wobei er eigentlich immer erstmal versucht, sich wegzudrehen oder wegzulaufen. Wenn das nichts bringt, "schnappt" er auch gern mal nach dem anderen, aber ohne drohendes Aufbäumen und ohne den anderen auch nur annähernd zu erwischen. etc.. Er wirkt auf mich einfach total genervt und gestresst, weil er einfach nie seine Ruhe hat und am Ende doch einiges über sich ergehen lässt und dabei dann höchstens mal quiekt, aber trotzdem "brav" sitzen bleibt. Eigentlich sitzt fast rund um die Uhr jemand auf ihm drauf wenn alle zusammen sind. Sobald einer von ihm ablässt, kommt der nächste, schnuppert angeregt an seinem Hinterteil und besteigt ihn ebenfalls.
    Da auch Nobby ihn überhaupt nicht mehr in Ruhe lässt und Strubbel mit der Zeit immer gestresster wirkte, habe ich nun auch die beiden getrennt (die beiden hatten sich ja bis heute das mittlere Abteil des Stalls geteilt).

    Zur Unterbringung an sich:
    Den Hauptstall an sich habe ich vor dem Einzug nochmal neu isoliert, sodass sie es grundsätzlich nicht zu kalt haben sollten. Und hier sind es aktuell auch 6-8 Grad in der Nacht, das ist ja schon relativ "warm".
    Alle vier Schweinchen haben aktuell ihr eigenes kleines Schlafhäuschen und liegen auch alle gerne darin, wie ich heute mit Erleichterung feststellen konnte.
    Morgen fahre ich nochmal los und schaue, dass ich den Auslauf an sich so gestalten kann, dass alle etwas mehr Platz haben, solange sie nicht die gesamte Fläche gemeinsam nutzen können.
    Da wir in einem Mehrfamilienhaus im 2. OG wohnen und die Schweinchen quasi unseren gesamten (rundherum komplett geschlossenen) Balkon zur Verfügung haben, war es bisher nicht nötig, Gitter, Zäune oder andere Begrenzungen aufzustellen. Im Stall an sich nutze ich Hanfmatten und -einstreu, aktuell noch in Kombination mit Stroh, damit es in kälteren Nächten kuschelig warm ist. Vor dem Stall liegen Matten und Decken mit Heuraufen und weiteren Versteck- und Unterschlupfmöglichkeiten. Je nachdem wie ich die Decken auslege, nutzen die Schweinchen auch die Fläche. Insgesamt ist es eine Fläche von ca. 200 x 400 cm.. Eben der gesamte Balkon, auf dem sonst nur noch ein winzig kleiner Tisch steht und ein Gartenstuhl, in dem ich aktuell seeeeehr viel Zeit verbringe 8o

    Zum Thema Kastration und Erfahrung der Tierärztin:
    Unser Tierarzt ist eine Gemeinschaftspraxis, die ein älteres, meiner Meinung nach sehr erfahrenes Ehepaar führt. Seit Kurzem ist noch eine jüngere Ärztin mit in der Praxis, die Strubbel mit seinem Zahnproblem und der Pododermatitis behandelt hat. Von ihr fühlte ich mich was Fütterung, Haltung und Verhalten von Meerschweinchen betrifft, von Anfang an gut beraten und aufgehoben.
    Das ältere Ehepaar hat seit meinem 11. Lebensjahr ausnahmslos alle meine Meerschweinchen behandelt und auch alle Böckchen kastriert, die in den letzten rund 25 Jahren bei mir lebten. Ich weiß tatsächlich gar nicht, welche schlechten Erfahrungen man mit Tierärzten in diesem Zusammenhang so machen kann, denn all meinen Tieren ging es rund um die operativen Eingriffe immer sehr gut :) :thumbup:
    Was ich z.B. als sehr positiv empfinde ist, dass sie dem Halter immer sehr ans Herz legen, die Tiere schon am Abend vorher zu bringen, damit sie weniger gestresst in Narkose gelegt werden. Auch empfehlen sie, ein Begleittier mitzubringen, damit das andere Tier sich wohler fühlt. Ich weiß nicht, ob alle Tierärzte für Kleintiere so arbeiten.. oder an welchen Punkten ich noch ausmachen könnte, dass es sich um einen guten und erfahrenen Tierarzt handelt? Meine bisherigen positiven Erfahrungen sprechen da schon für sich oder? :S
    Ich habe nun einen Kastrationstermin für den 10.4. für alle Drei bekommen. Strubbel - so riet es mir auch die Tierärztin nach ausführlicher Beschreibung der Verhaltensweisen - bleibt vorerst unkastriert.

    Anbei noch ein Bild vom Stall:
    Das Bild ist schon ein paar Tage alt, da die aktuellen erst noch auf den Laptop müssen.
    Ihr seht hier den Stall, der insgesamt 4 Türen hat. Anfangs hatte ich wie auf dem Bild zu sehen ist, nur eine Tür geöffnet. Damit es keine Sackgassen gibt, wenn sie umher laufen, habe ich dann die mittleren beiden Türen geschlossen gelassen und die beiden äußeren geöffnet. Seitdem es unruhig geworden ist und im mittleren geschlossenen Teil gerne gezankt wurde, habe ich alle 4 Türen geöffnet gelassen um einfach mehr Raum zum Ausweichen zu geben. Innerhalb des Stalls sind die beiden äußeren Teile durch feste Holzwände mit jeweils einem 20x20 cm großen (verschließbaren) Durchgang getrennt. Der mittlere Teil ist doppelt so groß wie die beiden äußeren und durch eine Holzwand in der Mitte trennbar, die sich bei Bedarf herunterklappen lässt. (So habe ich es dann heute gemacht, damit Strubbel auch mal zur Ruhe kommen kann).
    So hat aktuell jeder der vier Jungs eine eigene "Box" von 50x60 cm für sich und natürlich die Auslauffläche, die ich aktuell immer abwechselnd zugänglich mache.
    Optimal ist das ganz sicherlich nicht, aber ich bin froh, dass ich die Jungs zumindest vorerst so voneinander trennen kann. Vielleicht habt ihr Ideen, ob und in wiefern es Sinn macht, die Jungs gemeinsam oder in einzelnen Konstellationen "rauszulassen"? Und sollte jeder "seine" Box behalten oder macht es Sinn, zwischendurch zu wechseln? Bzw. hat es Vor- oder Nachteile, wenn die einzelnen Stallbereiche nur für einen oder für alle zugänglich sind? Wenn z.B. Strubbel und Nobby herumlaufen, dass in dieser Zeit auch beide Stallbereiche für beide zugänglich sind?
    Bitte entschuldigt die evtl. echt doofen Fragen... Ich möchte nur nicht, dass die Schweinchen am Ende die Leidtragenden meiner Unwissenheit oder Unüberlegtheit sind ?(


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    Vielen Dank auch für deine Rückmeldung liebe Silke!

    Smarties Bisswunden waren alle rund ums Köpfchen /im Gesicht verteilt, vor allem an den Backen/Wangen, neben und unter dem Mäulchen.

    Ich befürchte, die Situation ist nun leider über Nacht nochmal richtig eskaliert, sodass ich die Gruppe jetzt wieder räumlich voneinander getrennt habe. Den Hauptstall kann ich in zwei kleine und einen größeren Bereich aufteilen, sodass sich im größeren mittleren Bereich nun Nobby und Strubbel aufhalten und die beiden anderen jeweils in einem kleineren Teil links und rechts außen.
    Die einzig sinnvolle Lösung erscheint mir in dieser akuten Situation, allen jeweils einzeln/abwechselnd mehr Auslauffläche anzubieten, solange ich das gesamte Gehege nicht einteilen kann (da muss ich jetzt erstmal improvisieren und schauen, was ich wie umbauen kann, zumindest vorübergehend.

    Aber nun erstmal dazu, was passiert ist:
    Heute morgen fand ich alle drei Jüngeren mit verschiedensten Bisswunden vor, hauptsächlich im Gesicht rund um die Mäulchen, aber alle drei haben auch vereinzelt kleinere Blessuren am hinten Rücken und Po. Strubbel ist komplett unversehrt. Er hat auch keine älteren Wunden oder Vernarbungen. Ich hab mir grad nochmal jedes Tier genauestens angeschaut, um bloß nichts zu übersehen.
    Nobby hat nun eine eingerissene Lippe und ein eingerissenes Ohr, Smartie und Möhre haben Wunden an den Backen. Habe alles erstmal notversorgt und gleich haben wir einen Termin beim Tierarzt. Die müssen dort auch schon langsam denken, ich würde die Tiere einfach sich selbst überlassen... ?(
    Ich werde in dem Zuge auch nach einem Kastrationstermin für die Nobby, Smartie und Möhre fragen.

    Meine Frage wäre da noch an dich Silke, ob es auch in deinen Augen sinnvoll ist, nur die drei Jüngeren kastrieren zu lassen?


    Oh mann.. ich bin echt verzweifelt mit meiner Schweinebande ;(

    Vielen Dank für deine Antwort. Deine Ansichten und Tipps helfen mir schon enorm weiter!
    Ich hatte die vier tatsächlich auch schon zeitweise voneinander getrennt. Allerdings ist das nur im Stall möglich, sodass für keinen der Vier dann ein angemessener Raum zur Verfügung steht. Um runterzufahren und sich zu beruhigen habe ich es jedoch schon mal nachmittags für einige Stunden oder über Nacht gemacht. Wenn ich dann morgens wieder alles aufgemacht habe, war die Situation auch deutlich entspannter und es ging nicht direkt wieder los.

    Dass Strubbel der Anführer ist, habe ich so noch gar nicht gesehen, klingt aber total plausibel! Daher kann ich auch deinen Vorschlag gut nachvollziehen, nur die drei Jüngeren kastrieren zu lassen.
    Gegen eine Kastration würde ich mich tatsächlich nur entscheiden, wenn man mir hier mehrfach davon abraten würde. Da ich selbst keine Erfahrungswerte dazu habe und nicht einschätzen kann, inwiefern meine Tierärztin sich mit den Verhaltensweisen von Meerschweinchen wirklich auskennt, möchte gerne eine Entscheidung treffen, die auf Erfahrungswerten von Menschen beruht, die in diesem Bereich reichlich Erfahrung haben und deren Begründungen mir sinnvoll erscheinen.

    An dieser Stelle bin ich wirklich nochmal froh, dass ich hier gelandet bin :)

    Hallo ihr Lieben,

    wie bereits in der Vorstellungsrunde ankündigt, möchte ich euch hier die Problematik in meiner Böckchengruppe näher beschreiben.

    Die vier Jungs kamen als bereits bestehende Gruppe vor etwa 9 Wochen von einem Bauernhof zu uns. Die Gruppe besteht aus dem 2-jährigen Strubbel und seinen drei 1,5-jährigen Halbbrüdern Nobby, Smartie und Möhre. Alle sind definitiv nicht kastriert. In der Vergangenheit bei den Vorbesitzerin wird es bereits die ein oder anderen Rangelei gegeben haben, da vor allem die Öhrchen von Smartie und Möhre deutliche Spuren aufweisen.

    Anfangs war zu beobachten, dass Nobby der unangefochtene Anführer war, der den (damals noch erkrankten) Strubbel für sich beanspruchte, in dem er immer neben im fressen, liegen und umher laufen wollte. Wenn einer seiner gleichaltrigen Brüder "seinem" Strubbel zu nahe kam, scheuchte er sie "sanft" weg, indem er einfach nur einen deutlichen Schritt oder Sprung in ihre Richtung machte. Ebenso verhielt er sich bei Liege- und Futterplätzen. Smartie und Möhre mussten sich einen anderen Platz suchen, Strubbel durfte immer und überall alles machen was er wollte. Auch in einem der Häuschen drin legte sich Nobby immer direkt zu Strubbel.

    Was ich seit dem Einzug ebenfalls beobachten, aber bis heute nicht richtig deuten oder mir erklären kann, ist das häufige Aufreiten der drei Jüngeren auf Strubbel. Als Strubbel anfangs noch sehr angeschlagen war, ließ er es einfach von allen über sich ergehen. Da Nobby aber "gut" auf ihn aufpasste, passierte es häufig nur durch ihn. Smartie und Möhre wurden dementsprechend verscheucht und hatten eher selten die Gelegenheit.

    Da Strubbels Genesungsprozess mit Beginn des Frühlings stattfand, ist es für mich nun schwer zu deuten, ob die Veränderung seines Zustands nun (auch) zu den Unruhen in der Gruppe führt oder ob es - wie die Tierärztin es mir erklärt hat - die "Frühlingsgefühle" der drei Jüngeren sind :D

    Seit etwa 4 Wochen hat sich die Rangfolge auf jeden Fall deutlich verändert. Es fing (augenscheinlich für mich) damit an, dass Smartie immer wieder versuchte, Nobby seine Position als Anführer streitig zu machen, indem er sich nicht mehr verscheuchen ließ und sich immer wieder bewusst in seine Nähe begab. Ich konnte wirklich gut beobachten, wie er sich beweisen wollte, indem er all die klassischen Droh- und Behauptungsgebärden auffuhr, die man so nachlesen kann. Ich kann leider nicht sagen, ob in dieser Zeit schon ein richtiger Kampf stattgefunden hat. Ich schaute mir alle Schweinchen immer gründlich an und konnte zumindest keine Bisspuren oder ähnliches feststellen. Zu beobachten war jedoch, dass Nobby sich nun zunehmend zurückhaltender verhielt und Smartie ihn wegscheuchte. Teilweise jagte er ihn immer wieder quer durchs Gehege (mehrmals täglich, etwa 10-20 Sekunden) Da es zum Glück keine "Sackgassen" gab, konnte Nobby aber immer einen Weg von ihm weg finden. Smartie lief ihm oft einige Runden in Kreis hinterher und kehrte dann abrupt um, um ihn abzufangen. Bis dahin interpretierte ich dieses Verhalten noch als "normal" unter Jungs, die unter sich die Rangfolge neu sortieren.
    Eines Morgens, als ich zum Füttern rausging, fiel mir auf, dass Möhre (der bisher zurückhaltendste der Gruppe, ob Schweinchen oder Menschen gegenüber) nicht fressen wollte, bzw. alles nur beschnupperte, aber nicht anfing an den Möhren zu knabbern. Als ich ihn hochhob, fand ich eine angeschwollene, blutige Oberlippe und vor und stellte zu meinem Erschrecken fest, dass ihm die oberen beiden Schneidezähne komplett fehlten, bzw. diese direkt am Zahnfleisch abgebrochen waren. Nach dem ersten großen Schrecken untersuchte ich die anderen drei, konnte aber keinerlei Verletzungen finden.
    Ab zum Tierarzt, Schmerzmittel und Fütterungstipps erhalten - Zähne wachsen ja zum Glück nach und kleinere Wunden heilen problemlos und schnell wieder ab.
    An den folgenden Tagen verbrachte ich mehrere Stunden damit, die vier ausgiebig zu beobachten und stellte fest, dass Nobby nun gar nichts mehr zu sagen hat (sich damit auch scheinbar gut zurecht findet und sich eher zurückzieht und einfach keine Lust auf Konfrontation hat) und Smartie und Möhre nun offensichtlich um Strubbel buhlen.
    Die beiden jagen sich abwechselnd durchs Gehege und bedrohen sich massiv. Leider hab ich auch schon beobachtet, wie sie sich beißen und richtig die Fetzen fliegen. Sie lassen dann wieder voneinander ab und und es wird geschaut, wer schneller bei Strubbel sein kann um dort aufzureiten. Strubbel hat darauf auch immer öfter keinen Bock mehr und setzt sich nun immer öfter zur Wehr, indem er nach dem "Aufreiter" schnappt und dieser von ihm (leider nur kurz) ablässt. Oft lässt Strubbel es aber auch immer noch einfach über sich ergehen und frisst einfach weiter.
    Das Ganze läuft nicht den ganzen Tag so stressig ab, sondern mehrmals am Tag für ein paar Minuten. Wenn es gerade ruhig ist, fressen alle zusammen am selben Futterplatz und liegen sogar alle vier in einem Teil des Stalls auf einer kleine Fläche von 60x100 cm (einer auf dem Häuschen, einer drinnen, einer daneben und einer davor) obwohl sie im gesamten Stall viel mehr Liegeplätze und im gesamten Gehege sowieso vielmehr Platz hätten. Das lässt mich bisher in dem Glauben und der Hoffnung, dass sie sich "eigentlich mögen" und niemand grundsätzlich unerwünscht ist.

    Nachdem ich also immer noch recht entspannt blieb, ging ich am Mittwochmorgen wieder zum Füttern raus, und es kamen nur drei Schweinchen sofort aus dem Stall gelaufen. Ich suchte nach Smartie und fand ihn völlig zerbissen auf einer Hütte im Stall sitzend vor.
    Ich nahm ihn dann erstmal mit rein, desinfizierte einmal alle Wunden und gab ihm etwas von dem Schmerzmittel, das ich glücklicherweise noch von Möhre hatte. Der arme Junge war so erschöpft, dass er sich in dem Handtuch auf meinem Arm direkt hinlegte und die Augen schloss und erstmal ausruhen musste. Mir liefen da schon die ganze Zeit die Tränen, weil ich mich als Haltern unglaublich schlecht und verantwortungslos fühlte..
    Nach einer Stunde Ausruhen wurde Smartie dann wieder sehr unruhig auf meinem Arm und wollte weg. (Die vier lassen sich alle grundsätzlich nicht gern anfassen und hochnehmen, klettern aber auf den Schoß, wenn man sie mit Petersilie oder anderen Leckereien füttert). Ich setzte ihn dann wieder zur Gruppe, weil ich irgendwo gelesen hatte, dass auch nur stundenweise separierte Schweinchen oft (noch) schlechter von den anderen akzeptiert werden. Für den Rest des Tages war es dann bis auf ein bisschen gegenseitiges Scheuchen relativ ruhig.

    Ich muss dazu sagen, dass das Gehege direkt auf unserer Terrasse ist und ich entweder dort sehr viel Zeit verbringe um die Tiere zu beobachten, oder mich in unserem großen Wohn-/Esszimmer mit angrenzender Küche aufhalte und auch von dort aus so ziemlich alles mitbekomme, was bei den Jungs passiert. Ich lasse schon den ganzen Tag die Terrassentür auf, um jegliche Art von Kommunikation unter den Schweinchen mitzubekommen. Gottseidank bin ich grad wegen Schwangerschaft im Beschäftigungsverbot, sodass ich fürs Beobachten einfach sehr viel Zeit aufbringen kann und auch möchte. Ein Segen für mich und die Jungs würd ich sagen.

    Leider bin ich nun mit meinem Meerschweinchenlatein am Ende und weiß nicht, ob und was ich verändern / beeinflussen kann oder sollte. Die Tierärztin ist der Meinung, das würde sich alles erledigen, wenn ich möglichst bald alle vier kastrieren lasse. Aber ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob das wirklich so stimmt, oder ob sie nur gerne einen Tipp geben möchte, den sie auch abrechnen kann!?

    Ich stelle mal eine kleine Liste von Fragen auf, die mir insgesamt so durch den Kopf gehen:

    Wie seht ihr das Kastrationsthema? Sinnvoll, nicht sinnvoll? Vor- und Nachteile?
    Inwiefern sind Rangeleien normal und bis zu welchem Ausmaß?
    Was lasse ich zu/wann sollte ich eingreifen? Sollte ich überhaupt eingreifen?
    Interpretiere ich meine oben geschilderten Beobachtungen überhaupt richtig?
    Was bedeutet das Aufreiten der drei Jüngeren bei Strubbel? Leidet er darunter möglicherweise?

    Die Situation bei den Jungs muss ja für jeden einzelnen unglaublich stressig sein und ich habe echt Angst, ihren Ansprüchen nicht gerecht zu werden oder Bedürfnisse nicht richtig zu erkennen. Heute habe ich den Eindruck, dass es unglaublich ruhig ist... Alle liegen entspannt beieinander (auf den 60x100 cm) und der Rest wird gar nicht genutzt. Als es eben Möhren und Petersilie gab, kamen alle freudig angerannt und haben zusammen gefuttert, danach ging's wieder in den Stall. Aber das Wetter ist auch kalt, nass und windig. Mich würde es auch nicht nach draußen locken 8o

    Ich fürchte jedoch, wenn morgen die Sonne wieder rauskommt, fliegen auch direkt wieder die Fetzen...
    Ich trau mich kaum, mal einen Tag außer Haus zu sein, weil ich wirklich Angst habe, dass wieder einer doll verletzt wird.. (Was ich im Vorfeld hätte verhindern können oder müssen)!?

    Ich danke jedem einzelnen von euch jetzt schon so sehr für eure Zeit, die ihr euch extra nehmt, um diesen Roman hier zu lesen und mir Tipps zu geben. Das ist sicher nicht selbstverständlich! Um eine solche Herausforderung nachvollziehbar zu beschreiben, ist es aber auch sehr schwierig, sich kurz zu fassen.. :S
    Anbei noch zwei Fotos von meiner "Männer-WG"..

    DANKE DANKE DANKE <3 Euch allen noch ein schönes Wochenende!

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    Hallo zusammen!

    Ich bin Lisa, 38 Jahre jung und seit gerade eben neu hier in diesem Forum. Zuvor habe ich ich schon einige eurer Beiträge gelesen und bin super froh, auf ein so informatives Forum gestoßen zu sein.
    Der Grund, wieso ich hierher gefunden habe, ist leider eher unschön,.. aber nachdem ich mich hier schon fleißig belesen habe, habe ich nun doch noch Hoffnung für meine "Murphy-Gang", wie mein Mann sie scherzhaft getauft hat (daher auch der Nickname).

    Ich darf mittlerweile auf über 25 Jahre Meerschweinchenhaltung zurückblicken und hätte mich bis vor Kurzem auch dementsprechend "erfahren" eingeschätzt. Ich hatte immer eine kleine Gruppe, bestehend aus einem kastrierten Böckchen und 2-4 Mädels. Meine letzte Gruppe bestand aus Willi und seinen beiden Schwestern Rosi und Helga. Als Rosi im Alter von 6 Jahren starb, entschieden wir in der Familie, die Meerschweinchenhaltung nach Willi und Helga nicht mehr weiter zu führen, sodass zu den beiden Schweinchen kein Drittes mehr dazu kam. Als im Sommer 2021 dann auch Willi starb, zog Helga zu einem "Rentner-Rudel" bei einer Freundin und verbrachte dort noch 8 schöne Monate bevor sie starb <3

    Nach nun fast 3 jähriger "Meeri-Pause" haben mein 8-jähriger Sohn und ich es vor lauter Meerschweinchen-Sehnsucht jedoch nicht mehr länger ausgehalten und so war die Entscheidung für eine neue kleine Gruppe gefallen :)

    Da ich nicht wild und auf gut Glück zusammenwürfeln wollte, machte ich mich auf die Suche nach einer bestehenden kleinen Gruppe, denn was soll schon schief gehen, die kennen sich ja schon und leben zusammen - dachte ich 8o

    So kam es, dass vor 9 Wochen 4 Böckchen bei uns einzogen:
    Strubbel, ein ca. 2-jähriger Schweizer Teddy und seine drei Halbbrüder Möhre, Nobby und Smartie aus einem späteren Wurf, etwa 1,5 Jahre alt - bisher alle unkastriert. Sie lebten zuvor auch in genau dieser Konstellation auf einem Bauernhof und hatten vom Platz her eine große "Pferdebox" mit einigen Beschäftigungs- und Versteckmöglichkeiten. Ich - böckchenunerfahren und scheinbar echt naiv - dachte mir, "Wie passend, die Jungs kennen sich, leben seit der Geburt der drei Jüngeren in dieser Konstellation zusammen, die nehmen wir!" Mein Sohn war auch direkt verliebt und so war die Entscheidung aus dem Bauch raus schnell gefallen :love:

    Hier leben die vier jetzt ebenfalls in Außenhaltung in einem umgebauten alten Hasenstall mit großzügigem, überdachtem Freilauf von ca. 200 x 400 cm. Der Stall selbst hat "nur" 65 x 200 cm, ist aber quasi komplett offen und dient eher als Unterschlupf mit mehreren Versteckmöglichkeiten, da die Jungs die Auslauffläche mit Unterständen, Häuschen, Futter- und Liegeplätzen ebenfalls 24/7 zur Verfügung haben.
    In den ersten Wochen lief alles recht entspannt. Die vier lebten sich gut ein und wirkten auf mich immer recht harmonisch. Von der Rangfolge her beobachtete ich, dass Nobby (einer der drei Jüngeren) scheinbar der Anführer war und sich immer zuerst an der Futterstelle seiner Wahl bediente und sich die "schönsten" Liegeplätze zuerst aussuchte, und Strubbel (der Älteste) scheinbar der Rangniedrigste war. Er wirkte eher gemütlich und zurückhaltend. Smartie und Möhre schienen irgendwie so zwischen den beiden zu stehen, aber so richtig konnte ich die Beziehungen untereinander noch nicht einordnen. Was mir jedoch auffiel: Nobby beanspruchte Strubbel immer "für sich", wollte immer neben ihm fressen, neben ihm liegen und ließ ihn auch beim Umherlaufen selten "alleine". Er war immer in seiner Nähe und Strubbel schien damit auch fein zu sein. Der Grund für Strubbels zurückhaltendes Verhalten wurde mir jedoch schnell klar.

    Circa eine Woche nach ihrer Ankunft bei uns entpuppte sich Strubbel bereits zum Sorgenkind :( Mir fielen beim Wiegen sein niedriges Gewicht und seine geschwollenen, teils blutigen Füßchen auf. Nach dem Tierarztbesuch war schnell klar, er hatte ein massives Zahnproblem und war bereits auf dem besten Wege zu verhungern. Außerdem an den Vorderfüßchen, wie sich ja schon unschwer erkennen ließ, eine massive Pododermatitis, an einem Füßchen sogar schon mit Knochenbeteiligung. Wir ließen alles so gut es ging behandeln und inzwischen hat Strubbel sich tatsächlich richtig gut erholt. Bei den nächsten Kontrollen wird sich herausstellen, ob das Zahnproblem langfristig ein Thema sein wird - was wir natürlich nicht hoffen, da ich die ständigen Autofahrten, die Behandlungen unter Vollnarkose und den mit der ganzen Prozedur verbundene Stress als absolute Zumutung für das kleine Tier empfinde.. Wir hoffen also auf eine möglichst laaaaange Zeitspanne, bis die Zähne möglicherweise wieder gemacht werden müssen. Die Füßchen sind dank sorgfältiger Pflege wieder sehr schön abgeheilt und keine Schwellungen mehr vorhanden :thumbup:

    Seitdem Strubbel sich von seinen gesundheitlichen Strapazen erholt hat, ist auch deutlich mehr Dynamik in der Gruppe. Hinzu kommen die Frühlingsgefühle der drei Jüngeren.. und gefühlt bricht jeden Tag mehr Chaos und Unbehagen untereinander aus, sodass ich mich als Halterin zunehmend hilflos und überfordert fühle und mich frage, ob ich den Ansprüchen einer Böckchengruppe überhaupt gerecht werde / werden kann und ob die Konstellation der Gruppe so überhaupt Sinn macht ?(
    Da ich hier aber nun viiiiiiel gelesen habe, bin ich guter Dinge, dass es Möglichkeiten, Chancen und Wege gibt, die bestehenden Herausforderungen zu lösen.. Mir fehlt einfach das nötige Know How und die Erfahrung mit reinen Böckchengruppen. Aber ich denke, da bin ich hier gut aufgehoben <3 :thumbup:

    Die Problematik an sich, die gerade unter den Jungs herrscht beschreibe ich euch am Besten in einem anderem Themenbereich des Forums. Da dürft ihr mir gern einen Tipp geben, wohin solche Themen gehören, wenn es um Rangeleien etc. unter den Schweinchen geht.

    Ich bin erstmal super dankbar, hier sein zu können und freue mich über Austausch und Ratschläge von und mit euch!
    Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
    Lisa