Positive Erfahrungen bei einem Meerschweinchen, dem ein Zahn gezogen wurde

  • Wir hatten ja bereits an anderer Stelle von Annos Schwierigkeiten, nachdem sein Schneidezahn gezogen wurde, berichtet. Nun hatte sein Bruder Freddy im September ein ganz ähnliches Problem. Er ist ja schon immer seinem kleinen Bruder Anno hinterhergelaufen, aber dass er sich auch noch seine Zahnschmerzen abschaut, wäre wirklich nicht nötig gewesen. Erstmal wurde Freddy wegen Gewichtsverlust zum Tierarzt gebracht, dort wurde der Schneidezahn als Problem diagnostiziert. Wir haben angefangen Freddy zu päppeln und ihm Schmerzmittel zu geben, damit er nicht weiter abnimmt. Dann wir haben in der speziellen Praxis für Tierzähne, bei der wir auch mit Anno waren, ein CT machen lassen und eine Woche später wurde der eine Schneidezahn gezogen und alle anderen abgeschliffen. Danach waren wir sehr gespannt und besorgt, wie es weitergehen würde. Schließlich hatten wir ja die Erfahrung gemacht, dass ein Meerschweinchen mit einem Zahn weniger absolut nichts mehr selbstständig frisst. Aber Freddy hat glücklicherweise hierbei nicht seinen Bruder nachgemacht. Stattdessen hat er anfangs in dünne Streifen geschnittenes Gemüse aus der Hand gefressen und auch einzeln angebotene Heuhalme nach wenigen Tagen angenommen. Allerdings hatte er Probleme mit seiner Wunde, oder besser gesagt wir hatten Probleme mit seiner Wunde. Freddy hat dort nämlich Futterreste angesammelt und wir sollten mit einem Wattestäbchen und speziellem Desinfektionsmittel seine Wunde säubern. Dummerweise war Freddy dabei nicht besonders kooperationsfreudig.

    Es war alles nicht einfach, aber es war ein großer Erfolg. Inzwischen ist Freddy mit seinen drei Zähnen fast so gut wie er es mit seinen vier war.

  • Danke, dass Du das berichtest! Es freut mich, dass es für Freddy so positiv verlaufen ist.

    Magst Du noch mehr Einzelheiten nennen? Das wäre sicherlich für Halter in ähnlichen Situationen hilfreich. Ich denke da u.a. an:

    • Was war das Problem bei dem Zahn?
    • War er oben oder unten?
    • Wie wurde er entfernt?
    • Wie lange hat es gedauert, bis er wieder komplett selbständig fressen konnte?
    • Muss jetzt regelmäßig der Gegenspieler abgeschliffen werden?
    • Welcher Zahn war es bei Anno gewesen?

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Das Problem bei Freddys Zahn war, dass die Zahnwurzel entzündet war und diese Entzündung nicht von alleine weggegangen ist. Wir waren zuerst bei einer Tierärztin in unserer Nähe, die uns dann zu der Praxis für Tierzähne geschickt hat. Der Zahn, der für Freddy schmerzhaft war, war ein unterer Schneidezahn, aus seiner Sicht der rechte. Anno hatte ebenfalls eine Entzündung, allerdings musste bei ihm der linke untere Schneidezahn gezogen werden. Nach der Operation hat Freddy noch ein paar Tage Päppelbrei bekommen und natürlich Schmerzmittel. Wir haben ihm von dem ersten Tag mit einem Schneidezahn weniger an in dünne Stifte geschnittene Möhre, Paprikastreifen und Petersilienstängel vorsichtig in den Mund geschoben, die er dann gut greifen konnte. Die gleichen Sachen haben wir ihm auch ins Gehege gelegt und nach zwei Tagen haben wir gemerkt, dass er damit gut selbstständig klarkommt. Heu hat er nicht so schnell fressen können, aber wir haben mit besonders dünnen Heuhalmen immer wieder geübt, bis er auch im Gehege Heu gefressen hat. Zwei Tage nach der Operation hat Freddy wieder angefangen zuzunehmen. Wir haben da erst einmal ordentlich aufgeatmet, weil man bereits positive Effekte bemerkte. Aufgrund der Erfahrungen mit Annos Erkrankung waren wir sehr nervös…

    Wir waren Ende Dezember das letzte mal bei dem Tierarzt. Freddys unterer Schneidezahn ist in die Mitte gewandert und nutzt so die beiden oberen Schneidezähne ab. Das heißt, dass keine Zähne abgeschliffen werden müssen. Freddys Gewicht ist jetzt sehr stabil und er bekommt auch keine Medikamente mehr. Wir sind sehr erleichtert, dass es Freddy wieder so gut geht.

  • Danke für Deinen ergänzenden Bericht!

    Die unteren Schneidezähne haben ja leider extrem lange "Wurzeln", die gebogen sind und weit unten bzw. hinten im Kiefer enden. Die herauszubekommen ohne Schaden anzurichten, stelle ich mir sehr schwierig vor. Wie gut, dass es bei Freddy vom Futter in der Wunde abgesehen so glatt gelaufen ist!

    Dann wünsche ich ihm, dass er nie mehr zum Abschleifen o.a. muss und sein Leben unbeschwert genießen kann!

    Scotty (ca. 08/19), Landolf (ca. 02/20), Josia (08/20), Simba (06/23), Fuchsi (08/24), Fridolin (08/24) - im Herzen geblieben: Dachsi (04/18-09/24), Wuschel (04/18-11/23), Miro (ca. 02/20-10/24) - weitere Infos

  • Das mit der Wurzel würde mich auch interessieren: Hat der Tierarzt es geschafft, die gesamte Zahnwurzel, die ja weit nach hinten geht, mit heraus zu ziehen??
    Wenn ja: Super! Wie hat er das gemacht?
    Und wenn nein: kann sich der verbleibende Rest nicht wieder entzünden? Was wird oder würde dagegen gemacht?

  • Auf jeden Fall war es das Ziel, die gesamte Zahnwurzel zu ziehen. Eben weil der Arzt die Sorge hatte, dass sich die verbleibende Wurzel wieder entzündet. Dass das gelungen ist, denken wir, da der Arzt die Operation als gut verlaufen beschrieben hat. Er hat auch gesagt, dass es manchmal passieren kann, dass der Zahn trotzdem wieder wachsen könnte, auch wenn er das eigentlich nicht sollte. Außerdem hat er uns ein Foto von dem gezogenen Zahn gezeigt, auf dem man die Biegung der Wurzel deutlich erkennen konnte. Man hat auch gesehen, dass die Wurzel um einiges länger war als der Schneidezahn, der ja auch schon zu lang gewachsen war.

    Wie die Operation genau durchgeführt wurde, wissen wir leider nicht. Aber es ist bestimmt sehr schwierig, den gesamten Zahn mit Wurzel zu ziehen. Deswegen waren wir auch bei einem Tierarzt, der sich sehr auf Zähne spezialisiert hat.

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