Das ist ein sehr interessantes und umfassendes Thema und genau diese Fragen haben mich die letzten 1-2 Jahre sehr beschäftigt, da ich viele kranke Schweinchen hatte.
Meine geliebte Maru (auf dem Profilbild zu sehen) war schon länger chronisch krank und hat dann noch kurz darauf Leukose bekommen (alle Lymphknoten deutlich vergrößert). Ich habe mir damals zig Gedanken gemacht, recherchiert und mich total verrückt gemacht.
Anscheinend wird da teils mit einem Chemotherapeutikum, L-Asparaginase behandelt, um den Verlauf zu verzögern. Obwohl die Tiere es ja, wie du Silke ja auch sagst, gar nicht verstehen können, wozu sie das durchmachen. Und Leukose ist ja nicht mal heilbar. Dann heißt es teilweise, um es ganz sicher zu diagnostizieren, müsse man eine Feinnadelbiopsie der Lymphknoten machen. Ich bin im Nachhinein froh, dass ich ihr beides nicht mehr zugemutet habe, und mein Tierarzt so etwas auch nicht vorgeschlagen hat. Ich habe sie einschläfern lassen, als es nicht mehr ging (und das ging recht schnell nach der Diagnose). Es hätte ihr nichts genutzt, außer noch mehr stressige Tierarztbesuche, unangenehme Spritzen und Behandlungen. Aber ich hatte damals trotzdem erst ein schlechtes Gewissen, dass ich nicht "alles" gemacht habe.
Man sollte sich meiner Meinung nach bei jeder Untersuchungs- und Behandlungsmöglichkeit Gedanken dazu machen, ob da der Nutzen dem Risiko und dem Schaden wirklich überwiegt. Und zwar für das Tier, nicht um seine eigene Neugier zu stillen, oder sein Gewissen zu beruhigen. Aber das ist manchmal echt schwierig, das abzuwägen. Außerdem hängt es auch sehr vom Tierarzt ab.
Auch seine eigenen Kräfte und Kapazitäten sollte man bedenken. Es gibt auch noch anderes im Leben außer die kranken Meerschweinchen, andere Verpflichtungen die man nicht dauerhaft vernachlässigen sollte. Und sehr teure Untersuchungen wie z.B. ein CT kann sich nicht jeder leisten. Es kann auch nicht jeder regelmäßig 2 Stunden zum Spezialisten fahren.