Gewürze für Schweinchen?

Worum geht es?

Essbaren Pflanzensamen kann man unterscheiden in Mehlsaaten und Ölsaaten. Zu letztgenannten zählen die sogenannten aromatischen Saaten. Damit meine ich essbare Samen, die besonders viel ätherische Öle enthalten und damit eine besondere gesundheitliche Wirkung erzielen können.

Die Inhaltsstoffe unterstützen schwerpunktmäßig den Darm und mit Schwarzkümmel kommt die antienzündliche Wirkung und Unterstützung des Immunsystems dazu sowie mit Mariendistelsamen die Förderung der Regenerierung der Leber. Das ist nur grob umrissen, wofür man diese Saaten einsetzen kann. Dabei können sie als mild wirkende Mittel bei akuten Störungen unterstützend und heilend eingesetzt oder allgemein zur Unterstützung gegeben werden.

Welche aromatischen Saaten nutze ich?

Es gibt vermutlich auch hier unterschiedliche Vorlieben und verschiedene Erfahrungen. Bei uns sind sehr beliebt und als ergänzendes Futtermittel im Einsatz: Fenchel, Anis, Schwarzkümmel, Dill, Kreuzkümmel, Kümmel und - vermutlich nicht ganz dazu gehörend - Mariendistelsamen.

Koriander-Samen hatte ich anfangs angeboten, aber wegen der Härte der Samen Bedenken bekommen, die die Schweinchen anscheinend geteilt hatten. Sie wollten Koriander nämlich nicht nehmen. Aber damit sind wir beim nächsten Punkt:

Wie futtern unsere Meerschweinchen die Saaten?

Nachdem unsere Jungs die Saaten über Monate hinweg immer mal wieder angeboten bekommen und verschmäht hatten, war auf einmal der Bann gebrochen: Einer fing an, die Saaten aus dem Schüsselchen zu fressen. Er quietsche dabei begeistert und das zog alle anderen an. Von da ab musste ich für jedes Tier ein Schüsselchen anbieten und die auch ganz schnell hinstellen, damit es möglichst keinen Streit um die Saaten gab.

Ein zeitlang gab es alle paar Tage pro Tier ca. einen halben Teelöffel aus einer Kombination der o.g. Saaten. Ich streute jeweils kleine Häufchen von mehreren Sorten in eine kleine flache Schale - genauer gesagt einen kleinen Tonuntersetzer. Nach wenigen Minuten waren die Schälchen leer.

Da unsere Schweinchen tendenziell eher zu dick sind, habe ich bald die Gabe der Saaten auf Tiere beschränkt, die sie offensichtlich besonders gebrauchen konnten. Das war für mich z.B. der Fall bei Miro, der wegen massiver Zahnprobleme monatelang nur von Brei leben konnte und bei Dachsi, der plötzich lange Zeit Grünfutter nicht mehr vertrug und entsprechend zeitweise gar nicht mehr fressen wollte.

Da ich mittlerweile im Blick auf die Zähne Bedenken wegen der Härte des Saaten habe, gebe ich sie seit März 2024 nur noch gemahlen. Dazu schütte ich alle Saaten in einen elektrischen Zerkleinerer. Da das Aroma dadurch noch intensiver wird, mische ich etwas gesundes "Füllmaterial" darunter. Dafür nehme ich Haferkleie und Leinsamen. Zuletzt füge ich noch ein wenig Gerstengraspulver für den Geschmack hinzu.

Man kann sicherlich auch andere Zutaten wählen. Ich habe mich für diese Bestandteile entschieden, weil sie mir gesundheitlich sinnvoll erscheinen und die Gewürze vermahlen nur mit Wasser nicht genommen wurden.

Von der pulverisierten Mischung gebe ich rund einen Drittel bis einen Teelöffel pro Tier und Tag bzw. Mahlzeit oder ich mische ein wenig davon unter Päppelbrei. Das Pulver rühe ich mit etwas Wasser zu einem dünnflüssigen Brei, der mit einer abgeschnittenen 1ml-Spritze gegeben wird. Ich gebe die eine oder andere Mischung wie gesagt bedarfsorientiert, aber bisher hat sie jeder, dem sie angeboten wurde, mit Begeisterung genommen.

Weitere Erfahrungen will ich in Kürze beim Thema Päppelbrei einbringen.